Am frühen Morgen des 13.11.2024 alarmierte die Leitstelle Traunstein einen Brand unter dem Stichwort B3-Person.
Ein Wohnungsbrand in einem Mehrparteienhaus mit zunächst unklarer Lage, ob sich noch Personen im Gebäude befinden. Neben der Feuerwehr Übersee waren auch die Nachbarwehren aus Grassau und Staudach-Egerndach alarmiert.
Beim Eintreffen stand die Wohnung im 1. OG bereits im Vollbrand, Flammen und dichter Rauch traten aus der Wohnung. Um die Einsatzmaßnahmen zu koordinieren, wurde der Einsatz in zwei Abschnitte gegliedert. Im Abschnitt Süd übernahm ein Trupp der Feuerwehr Übersee unter schwerem Atemschutz die Brandbekämpfung über den Balkon mit Hilfe von Steckleitern. Die gesamte Balkonverglasung war bereits geborsten, im Inneren der Wohnung war eine Sicht durch Flammen und Rauch nicht möglich. Mit gezielten Wasserstößen wurde die Temperatur im Raum gesenkt und der Brand schnell unter Kontrolle gebracht. Aufgrund der extremen Temperaturen stand nahezu jeder brennbare Gegenstand in dem Zimmer in Flammen. Durch die fehlende Sicht in die Wohnung war die Wärmebildkamera ein unverzichtbares Einsatzmittel, dass uns die Brandherde aufzeigte und die Löscharbeiten damit zielgerichtet erfolgen konnten um mit möglichst wenig Wasser das Feuer zu kontrollieren. Noch während dem Löschaufbau erhielten wir die Information, dass sich wohl keine Personen mehr im Gebäude befinden. Die Feuerwehr Grassau war mit ihrer Drehleiter im Einsatz und kontrollierte das Gebäude mit der Wärmebildkamera von außen, insbesondere ein mögliches Feuer im Dachstuhl, da die Flammen weit aus dem Fenster schlugen.
Parallel dazu wurde im Abschnitt Nord die Brandbekämpfung über das Treppenhaus eingeleitet. Hier unterstützte uns die Feuerwehr Staudach-Egerndach mit einem Atemschutztrupp um das Feuer von zwei Seiten bekämpfen zu können. Vorsorglich wurden die weiteren Wohnungen im Gebäude überprüft, da auch diese leicht verraucht waren, Personen befanden sich jedoch nicht mehr darin. Der Rettungsdienst war ebenfalls im Einsatz um mehrere Personen auf Verletzungen oder Rauchgasvergiftungen zu untersuchen.
Nachdem der Brand gelöscht war, ging ein weiterer Trupp der Feuerwehr Übersee mit Atemschutz in die Brandwohnung um Brandgut zu entfernen und die Wohnung weiter zu belüften. Dabei wurde die Wohnung ständig auf Glutnester kontrolliert um ein erneutes Aufflammen zu verhindern.
Gegen 08:00 Uhr war der Einsatz für die Feuerwehr beendet und die Wohnung wurde der Polizei und dem Eigentümer übergeben bis etwa 08:20 die letzten Einsatzkräfte abrückten. Am Feuerwehrhaus wurden anschließend alle kontaminierten Ausrüstungsgegenstände und die Einsatzkleidung gereinigt, die Fahrzeuge wieder vollständig bestückt und einsatzklar gemacht.
Ein herausfordernder Einsatz, der jedoch glücklicherweise ohne Personenschaden abgeschlossen werden konnte. Unser Dank gilt den Nachbarwehren für die reibungslose Zusammenarbeit und die professionelle Unterstützung.
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