Nach zwei Jahren Zwangspause konnte unser Feuerwehrverein am Samstag, den 23. April wieder eine Jahreshauptversammlung abhalten. Nach einem Gottesdienst zum Gedenken an die verstorbenen Mitglieder versammelten sich zahlreiche Vereinsmitglieder, sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger im Gasthaus Hinterwirt.
Der 1. Vorstand Stefan Berres hatte nach seinen Grußworten leider nur wenig über stattgefundene Vereinsaktivtäten zu berichten. Allerdings laufen die Vorbereitungen für die anstehende Fahrzeugweihe am 21. Mai, sowie das Weinfest im Juli bereits auf Hochtouren. So blicken auch die Schriftführer hoffnungsvoll in die Zukunft, dass in diesem Jahr wieder einige Vereinsaktivitäten für die Mitglieder stattfinden können. Gerade für die Kameradinnen und Kameraden einer freiwilligen Feuerwehr ist es extrem wichtig auch außerhalb des Einsatzdienstes Zeit für Gespräche und gegenseitiges Kennenlernen zu finden, um sich im Ernstfall auf einander verlassen zu können.
Die beiden Kommandanten Rupp Kink und Michael Stefanutti zeigten sich trotz Pandemie sehr zufrieden mit dem Ausbildungs- und Personalstand der Feuerwehr Übersee. Der 2. Kommandant Stefanutti berichtete über einige Einsätze der vergangenen zwei Jahre, für 2020 war dabei sicherlich das Hochwasser im Gemeindegebiet prägend. Dabei erhielt die Feuerwehr Übersee sogar Unterstützung aus Freising, den Feuerwehren aus den nördlichen Landkreisen und zwei Feuerwehren aus Niederbayern, mithilfe einer selbstorganisierten, strukturierten Einsatzleitung war es den vielen Einsatzkräften möglich, über 100 Einsätze innerhalb von zwei Tagen abzuarbeiten. Einer der größten Einsätze 2021 war der Brand eines Wohnwagens am Campingplatz Rödelgries, bei dem die Floriansjünger mithilfe vieler Kameraden aus dem Achental eine Ausbreitung des Brandes verhindern konnten.
Von einer sehr turbulenten und komplexen Zeit in den vergangenen Jahren berichtete Kommandant Rupp Kink. Als die Corona Situation zu Beginn noch sehr neu und unübersichtlich war, wurde der Übungsbetrieb komplett eingestellt. Da 2021 jedoch drei neue Feuerwehrfahrzeuge geliefert wurden, übten die Aktiven der Feuerwehr Übersee in kleinen Gruppen um die Einsatzbereitschaft aufrecht zu erhalten. Dazu erarbeitete die Führungsmannschaft in Kooperation mit der damaligen Bürgermeisterin Margarete Winnichner ein Konzept um das Ansteckungsrisikio für die Übungsteilnehmer gering zu halten. Die aktuell insgesamt 96 Feuerwehrdienstleistenden haben in den Jahren 2020 und 2021 insgesamt 16.196 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet.
Stolz berichtete Robert Lindlacher, in Vertretung für die Jugendwartin Sandra Huber, dass sich trotz schwieriger Übungsbedingungen derzeit 16 Jugendliche für das Ehrenamt Feuerwehr interessieren und engagieren. Sofern Jugendübungen möglich waren, organisierte ein eifriges Ausbilderteam rund um die Jugendwartin spannende Übungen um die Jugendlichen auf den aktiven Dienst vorzubereiten. Auch unsere Jugendfeuerwehr hofft sehr, in naher Zukunft auch wieder mehr gesellige Unternehmungen zur Stärkung des Teams durchführen zu können.
Kassier Michael Grad zeigt sich zufrieden mit den Kassenberichten der beiden vergangenen Jahren. Besonders 2020 konnten nach dem Hochwasser viele Spenden aus der Bevölkerung generiert werden - an dieser Stelle ein herzlicher Dank an alle Spenderinnen und Spender. Diese Gelder werden in die Ausstattung der Feuerwehr Übersee investiert. Für die neuen Fahrzeuge spendete der Feuerwehrverein eine umfassende Erste-Hilfe Ausstattung mit Sauerstoffflaschen, für 2022 ist eine Beteiligung an einer zweiten Garnitur leichterer Einsatzkleidung für die Feuerwehrfrauen und -männer beschlossen. Die Kassenprüfer Christian Falkinger und Daniel Rohrhirsch gaben grünes Licht für die Entlastung der Vorstandschaft, welcher durch die Versammlung einstimmig statt gegeben wurde.
Zahlreiche Feuerwehrdienstleistende wurden im Rahmen der Jahreshauptversammlung für ihr Dienstjubiliäum geehrt. Besonders hervorzuheben sind dabei drei Kameraden, Rick Polleichtner, Helmut Haumayer und Stefan Gelder, die für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst geehrt wurden.
Anschließend bedankte sich der 1. Bürgermeister Herbert Strauch für die reibungslose Zusammenarbeit zwischen der freiwilligen Feuerwehr und der Gemeinde. Es sei nicht selbstverständlich dass sich beide Seiten mit solch großer Wertschätzung gegenüber stehen und sich gegenseitig jederzeit unterstützen.
Kreisbrandinspektor Georg König überbrachte die Grußworte der Kreisbrandinspektion und fand ebenfalls lobende Worte für das Ausbildungskonzept der Feuerwehr Übersee. Auch die engagierte Jugendarbeit sei enorm wichtig für das Konzept der Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Traunstein.
Abschließend bedankte sich auch der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Grassau Werner Holzmann für die jederzeit reibungslose und kollegiale Zusammenarbeit.